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Seebestattung in Deutschland – die letzte Reise über das Meer

Sie gehört zu den beliebtesten Alternativen zu einer klassischen Beerdigung: Eine Seebestattung ist eine besondere Art des Abschieds, die den Verstorbenen auf eine persönliche Weise mit den Tiefen des Ozeans vereint. Doch welche Regeln gelten in Deutschland? Und wie läuft eine Seebestattung genau ab?

Das Meer als bedeutungsvolle, letzte Ruhestätte.

„Ich liebe das Meer wie meine Seele, denn das Meer ist meine Seele.“ So beschrieb der Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine seine Beziehung zur See. Für viele Menschen ist das Meer ein immerwährender Sehnsuchtsort – und einige wünschen sich das ewige Blau auch als letzte Ruhestätte.

Eine Seebestattung ist eine maritime Trauerzeremonie, bei der die Asche des Verstorbenen im Meer beigesetzt wird. Sie steht symbolisch für die Rückkehr in den ewigen Kreislauf des Lebens. Die Toten werden Teil der Weite des Ozeans und gehen somit – im spirituellen Sinne – in die Unendlichkeit ein.

Ursprünglich wurden Seebestattungen ausschließlich von Seefahrern für auf dem Meer verstorbene Kameraden durchgeführt. Heute werden sie häufig gewählt, wenn der Verstorbene eine besondere Verbundenheit zur See hatte – aufgrund persönlicher Erinnerungen, beruflicher Hintergründe oder einer generellen Faszination für das Meer.

Welche Voraussetzungen gelten in Deutschland?

In Deutschland finden jährlich rund 20.000 Seebestattungen statt. Im Vorfeld müssen einige Voraussetzungen und gesetzliche Regelungen erfüllt werden, um auf hoher See beigesetzt werden zu können:

  • Einäscherung: In Deutschland muss der Verstorbene vor der Seebestattung eingeäschert werden. Die Asche wird in einer speziellen, biologisch abbaubaren Urne beigesetzt, die sich im Laufe der Zeit im Meer auflöst.
  • Bestattungsvorsorge: Idealerweise hat der verstorbene Mensch zu Lebzeiten schriftlich den Wunsch nach einer Seebestattung geäußert, z. B. in Form einer Bestattungsvorsorge. Sollte dies nicht der Fall sein, reicht es meistens auch aus, wenn die Hinterbliebenen die Liebe zur See bezeugen.
  • Genehmigungen: In Deutschland erfolgt die Regelung des Bestattungsrechts auf Ebene der Bundesländer. Aus diesem Grund variieren die Bestimmungen zu einer Seebestattung zwischen den verschiedenen Bundesländern. Ihr Bestattungsunternehmen kennt sich mit den Vorgaben aus und kümmert sich für Sie um alle Formalitäten.
  • Beisetzungsort: Seebestattungen in Binnengewässern sind in Deutschland verboten. Sie finden ausschließlich in dafür ausgewiesenen Gebieten der Nord- und Ostsee statt. Auf Wunsch können Seebestattungen auch auf einem der Weltmeere wie dem Atlantik oder dem Mittelmeer durchgeführt werden. Die Asche wird von einem Schiff aus, das für solche Anlässe genutzt wird, dem Meer übergeben.

Der Ablauf einer Seebestattung.

Es gibt zwei Hauptformen der Seebestattung: die stille Seebestattung und die begleitete Seebestattung. Bei einer stillen Seebestattung verabschieden sich die Angehörigen an Land und fahren nicht mit aufs Meer hinaus.

Bei einer begleiteten Seebestattung sind die Hinterbliebenen mit an Bord und gehen mit dem Verstorbenen auf die letzte gemeinsame Reise. Die sanften Bewegungen des Schiffes, die Meeresbrise und das Rauschen der Wellen schaffen dabei eine besondere Atmosphäre, in der man tief in Gedanken und Erinnerungen versinken kann.

Auf Wunsch findet auf dem Schiff eine private Trauerfeier statt, bei der Reden gehalten, Musik gespielt oder Gebete gesprochen werden können, bevor die Urne ins Meer gelassen wird – ganz nach den individuellen Wünschen der Angehörigen bzw. des Verstorbenen selbst. Oft werden zusätzlich Blumen oder Blütenblätter ins Wasser gestreut, um einen letzten Gruß zu senden.

Nach der Beisetzung erhalten die Angehörigen eine Seekarte mit den genauen Koordinaten der Beisetzungsstelle, um so einen Ort der Erinnerung und des Gedenkens zu bewahren. Zuletzt kehren die Trauergäste zurück an Land, getragen von der Gewissheit, dass ihr geliebter Mensch nun Teil des Ozeans ist – des Ortes, an dem Leben und Tod in einer endlosen Symphonie verschmelzen.

Bei eigenem Wunsch: früh vorsorgen!

Die unendliche Weite des Meeres als endgültiger Ruheort: Können auch Sie sich vorstellen, später einmal auf hoher See bestattet zu werden? Dann empfiehlt es sich, frühzeitig eine Bestattungsvorsorge abzuschließen. Darin können Sie Ihren Wunsch dokumentieren und auch finanziell absichern lassen. Das gibt Ihnen die Gewissheit, alles rund um Ihre eigene Seebestattung geregelt zu haben und entlastet zugleich Ihre Angehörigen.

Sprechen Sie über Ihre Wünsche und Vorstellungen einfach mit dem lokalen Bestatter Ihres Vertrauens – er wird Sie ausführlich beraten!

Autor:
Jörg Zimmerling
Bildquelle:
Rapid Data

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